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Pater Joachim Haspinger

Geboren 1776 - gestorben 1858

Aus der Festschrift zum 9. Bezirksschützenfest in KLAUSEN 1992

Pater Joachim Haspinger zählt mit Andreas Hofer und Josef Speckbacher zu den wichtigsten Führern des Tiroler Volkes in der Erhebung des Jahres 1809. Er stammte aus uraltem Tiroler Bauerngeschlecht und war, wie der Historiker Hans Kramer in seinem Werk über Haspinger bemerkt, der geborene Kämpfer und Krieger. Seine Ausstrahlungs- und Überzeugungskraft, sein eiserner Freiheitswille und sein Stand als Priester eines angesehenen Ordens verschafften ihm im Tiroler Volk große Autorität und hohes Ansehen. Er gilt heute noch als Symbol unbändigen Freiheits- und Unabhängigkeitswillens.
Eckdaten zu seinem Leben.

Jugendzeit - Weg zum Kapuzinermönch
Am 27. Oktober 1776 abends um 9 Uhr erblickte das erste Kind der Ursula und des Nepomuk Haspinger am Speckerhof in St. Martin in Gsies das Licht dieser Erde. Der Knabe wurde auf den Namen Johann Simon getauft. Weitere sechs Geschwister kamen später auf dem Berghof zur Welt. Der Bruder Jakob wurde Hoferbe.

Seine Jugendzeit verbrachte der junge, rothaarige Haspinger auf dem Bauernhof im stillen, einsamen Tal. Dort entwickelte sich seine Liebe zum Heimatland, dessen Brauchtum, Tradition und Religion.
Es ist verbürgt, daß der Kurat von St. Magdalena, Martin Greuter, dem jungen Johann Simon den ersten Schulunterricht erteilte.

1783 empfing er das Sakrament der Firmung.
17jährig ging er nach Bozen auf das Gymnasium, um sich durch Studien auf den Priesterberuf vorzubereiten.

Als 1796 die sieggewohnten französischen Truppen an den Grenzen Tirols standen, hielt den feurigen Haspinger nichts mehr in seinem Studierzimmer. Er trat in die "Schützen-Landesverteidigerkompanie Welsberg" ein und diente am Grenzposten Cortina. Schon damals bewies er seine Kühnheit und Tapferkeit.

Bis zum Jahre 1802 liegt wenig archivarisches Material vor. Haspinger leistete sicherlich Kriegsdienste als einfacher Landesschütze in dieser Zeit.

Am 3. Juli 1799 beendete er seine Studien. Später bat er den Provinzial der Tiroler Kapuzinerprovinz um seine Aufnahme in den Orden. Dieser ersuchte das Gubernium in Innsbruck um die Erlaubnis zum Eintritt Haspingers in den Orden. Das Gubernium verweigerte zuerst die Aufnahme, vermutlich um den starken Zustrom zum Orden einzuschränken. Haspinger begann an der Innsbrucker Universität ein Philosophiestudium.

Im Oktober 1802 erhielt er vom Gubernium die Erlaubnis, Mitglied des Kapuzinerordens zu werden. Johann Simon Haspinger trat im November 1802 als Novize in das Eppaner Kapuzinerkloster ein. Er erhielt das Ordenskleid und den Namen Frater Joachim. Im Meraner Kloster, wohin er kurz darauf übersiedelte, vollendete er das Probejahr.

Im Jahre 1803 legte er die zeitweiligen Gelübde ab. Vom Meraner Kloster zog er aus Studiengründen über Passeier ins Kloster nach Sterzing. Dort traf er erstmals mit Andreas Hofer zusammen. Am 1. September 1805 wurde der Kapuzinermönch im Priesterseminar von Meran von Fürstbischof Karl Rudolf von Buol-Schauenstein von Chur zum Priester geweiht.

Pater Haspinger wurde Gaupater, d. h. er zog über Berg und Tal, um anderen Pfarrern auszuhelfen, ging in die Häuser, segnete Hof, Feld und Vieh, spendete Trost und nahm die Spenden entgegen für seinen Bettelorden.

Der sich später anbahnende Kirchenkonflikt im bayerisch gewordenen Tirol vor 1809 war einer der Hauptgründe zum Losschlagen der Tiroler. Haspinger wirkte und weilte in der Gegend Tirols, wo der Kirchenstreit am erbittertsten geführt wurde. Es war dies der tirolerische Anteil des Churer Bistums, der Vinschgau und das Burggrafenamt. Die Erfahrungen prägten den jungen Kapuzinermönch sehr nachhaltig.

Am 17. August 1808 kam P. Joachim ins Kapuzinerkloster Klausen. Auch hier verstand er es sofort, guten Kontakt zum Volk zu bekommen. Er war ein allseits geschätzter und gern gesehener Mann. Das Kloster in Klausen litt wie andere unter dem Erlaß der neuen Regierung. Empörung in- und außerhalb des Klosters löste der Befehl aus, 30 wertvolle Gemälde und kostbare Gebetsbücher des Loretoschatzes nach Innsbruck und München abzutransportieren. Der Orden der Kapuziner war im Tiroler Bauernvolk hochverehrt.

Pater Joachim Haspinger zählt mit Andreas Hofer und Josef Speckbacher zu den wichtigsten Führern des Tiroler Volkes in der Erhebung des Jahres 1809. Er stammte aus uraltem Tiroler Bauerngeschlecht und war, wie der Historiker Hans Kramer in seinem Werk über Haspinger bemerkt, der geborene Kämpfer und Krieger. Seine Ausstrahlungs- und Überzeugungskraft, sein eiserner Freiheitswille und sein Stand als Priester eines angesehenen Ordens verschafften ihm im Tiroler Volk große Autorität und hohes Ansehen. Er gilt heute noch als Symbol unbändigen Freiheits- und Unabhängigkeitswillens.
Eckdaten zu seinem Leben

Jugendzeit - Weg zum Kapuzinermönch
Am 27. Oktober 1776 abends um 9 Uhr erblickte das erste Kind der Ursula und des Nepomuk Haspinger am Speckerhof in St. Martin in Gsies das Licht dieser Erde. Der Knabe wurde auf den Namen Johann Simon getauft. Weitere sechs Geschwister kamen später auf dem Berghof zur Welt. Der Bruder Jakob wurde Hoferbe.

Seine Jugendzeit verbrachte der junge, rothaarige Haspinger auf dem Bauernhof im stillen, einsamen Tal. Dort entwickelte sich seine Liebe zum Heimatland, dessen Brauchtum, Tradition und Religion.
Es ist verbürgt, daß der Kurat von St. Magdalena, Martin Greuter, dem jungen Johann Simon den ersten Schulunterricht erteilte.

1783 empfing er das Sakrament der Firmung.
17jährig ging er nach Bozen auf das Gymnasium, um sich durch Studien auf den Priesterberuf vorzubereiten.

Als 1796 die sieggewohnten französischen Truppen an den Grenzen Tirols standen, hielt den feurigen Haspinger nichts mehr in seinem Studierzimmer. Er trat in die "Schützen-Landesverteidigerkompanie Welsberg" ein und diente am Grenzposten Cortina. Schon damals bewies er seine Kühnheit und Tapferkeit.

Bis zum Jahre 1802 liegt wenig archivarisches Material vor. Haspinger leistete sicherlich Kriegsdienste als einfacher Landesschütze in dieser Zeit.

Am 3. Juli 1799 beendete er seine Studien. Später bat er den Provinzial der Tiroler Kapuzinerprovinz um seine Aufnahme in den Orden. Dieser ersuchte das Gubernium in Innsbruck um die Erlaubnis zum Eintritt Haspingers in den Orden. Das Gubernium verweigerte zuerst die Aufnahme, vermutlich um den starken Zustrom zum Orden einzuschränken. Haspinger begann an der Innsbrucker Universität ein Philosophiestudium.

Im Oktober 1802 erhielt er vom Gubernium die Erlaubnis, Mitglied des Kapuzinerordens zu werden. Johann Simon Haspinger trat im November 1802 als Novize in das Eppaner Kapuzinerkloster ein. Er erhielt das Ordenskleid und den Namen Frater Joachim. Im Meraner Kloster, wohin er kurz darauf übersiedelte, vollendete er das Probejahr.

Im Jahre 1803 legte er die zeitweiligen Gelübde ab. Vom Meraner Kloster zog er aus Studiengründen über Passeier ins Kloster nach Sterzing. Dort traf er erstmals mit Andreas Hofer zusammen. Am 1. September 1805 wurde der Kapuzinermönch im Priesterseminar von Meran von Fürstbischof Karl Rudolf von Buol-Schauenstein von Chur zum Priester geweiht.
Pater Haspinger wurde Gaupater, d. h. er zog über Berg und Tal, um anderen Pfarrern auszuhelfen, ging in die Häuser, segnete Hof, Feld und Vieh, spendete Trost und nahm die Spenden entgegen für seinen Bettelorden.

Der sich später anbahnende Kirchenkonflikt im bayerisch gewordenen Tirol vor 1809 war einer der Hauptgründe zum Losschlagen der Tiroler. Haspinger wirkte und weilte in der Gegend Tirols, wo der Kirchenstreit am erbittertsten geführt wurde. Es war dies der tirolerische Anteil des Churer Bistums, der Vinschgau und das Burggrafenamt. Die Erfahrungen prägten den jungen Kapuzinermönch sehr nachhaltig.

Am 17. August 1808 kam P. Joachim ins Kapuzinerkloster Klausen. Auch hier verstand er es sofort, guten Kontakt zum Volk zu bekommen. Er war ein allseits geschätzter und gern gesehener Mann. Das Kloster in Klausen litt wie andere unter dem Erlaß der neuen Regierung. Empörung in- und außerhalb des Klosters löste der Befehl aus, 30 wertvolle Gemälde und kostbare Gebetsbücher des Loretoschatzes nach Innsbruck und München abzutransportieren. Der Orden der Kapuziner war im Tiroler Bauernvolk hochverehrt.

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